DIE QUAL DER WORTWAHL

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Kommunikation ist allgegenwärtig – neben der verbalen Art zu kommunizieren, gibt es bekannterweise auch noch die nonverbale Kommunikation (Körpersprache). Aussagekräftiger und authentischer ist meist unsere (teils unbewusste) Körpersprache, denn unsere Worte (die verbale Kommunikation) können wir bewusst beeinflussen und steuern.

So liegt es in unserer Hand, ob wir freundliche oder unfreundliche Worte finden, ob wir die Wahrheit sagen oder lieber lügen, ob wir klar und direkt kommunizieren oder um den heißen Brei herum oder durch die Blume sprechen. Unsere gewählten Worte (und die damit verbundene Stimme) wirken sich anschließend auf die Stimmung aus – die des Gegenübers und auch unsere eigene, denn schließlich hören wir ja selbst auch, was wir sagen – und dies hat wiederum Einfluss auf unsere Gedanken und Gefühle. Daher ist es sehr empfehlenswert, sich die eigenen Worte gut zu überlegen, ehe wir sie aussprechen (was leider vielerorts nicht so praktiziert wird – und auch selbst ertappen wir uns immer wieder mal dabei, dass wir Worte unüberlegt aussprechen).

Ich möchte auf zwei kleine Beispiele kurz eingehen: das Wort „Problem“ wird in unserem Sprachgebrauch recht gerne verwendet – sogar, wenn es keines gibt, hüpft dieses Wort in die Aussage „kein Problem“. Ich empfinde es als negativ behaftet. Probleme sind nichts Angenehmes und man mag sie im Allgemeinen nicht besonders. Man könnte es nun ersetzen durch das Wort „Herausforderung“ – denn Probleme wollen ja gelöst werden und dies stellt meist die Herausforderung dar. „Herausforderung“ klingt in meinen Ohren nach „packen wir es an“ – „raus aus der Komfortzone“ – „ich bin gefordert“. Deutlich besser, wie ich finde.

Ein weiteres Wort, das ich versuche zu vermeiden, ist „Schuld“. Wer trägt die Schuld? Wer hat Schuld an allen möglichen Dingen? „Schuld“ ist ein hartes Wort – man könnte es durch „Verantwortung“ ersetzen. Dass man Verantwortung für Situationen, Ereignisse, Vorkommnisse und Handlungen übernimmt. Eigenverantwortung – eine großartige Eigenschaft.

Wenn wir dies mit so manchen Worten in unserem Sprachgebrauch praktizieren, macht das etwas mit uns und in uns. Umformulierungen haben in meinen Augen nichts mit „Schön-Reden“ zu tun, sondern sie dürfen uns Mut und Zuversicht in herausfordernden Situationen schenken, wo Eigenverantwortung gefragt ist.

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