SOMMER(ER)KENNTNISSE

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Seit Jahren betone ich hartnäckig – egal, ob im Seminarraum, bei Vorträgen, hier in dieser Kolumne oder aber auch im Freundeskreis – wie wichtig es ist, dass man gut auf sich schaut. Dass man sich selbst gutes tut und sich selbst zur Nummer 1 macht – mit all seinen Wünschen und Bedürfnissen. Wir sind der wichtigste Mensch in unserem eigenen Leben. Wir verbringen das ganze Leben mit uns selbst – 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche.

Eine positive Einstellung ist genau so wichtig wie Prioritäten zu setzen. Und nun sitze ich hier mitten im Sommer mit einem Geständnis (an Sie und gleichermaßen an mich selbst): ich tue mir damit unheimlich schwer, so zu leben, wie ich es anderen empfehle. Es gibt in jedem (und natürlich auch in meinem) Leben zahlreiche Herausforderungen und manchmal wird’s eng, weil man sich zu viel vornimmt – und dabei tendenziell sich selbst zuallererst vergisst.

Gerade, wenn man von der Kategorie „aktiver Mensch“ ist. Wenn man zu viele Dinge erledigen möchte, sich den Kalender zu vollpackt und der überfüllten ToDo-Liste hinterher jagt. Irgendwann verliert man die Zuversicht, dass sich alles ausgeht – und mit ihr verschwindet auch gleich ein Stück Lebensfreude und positive Einstellung. Und da ist dann „Schluss mit lustig“ – was schade ist und bestimmt nicht der Sinn des Lebens ist.

Diese sommerliche Erkenntnis hat mir im wahrsten Sinne des Wortes ein wenig die Sprache verschlagen. Meine Stimmbänder und mein Kehlkopf wünschen sich nun schon geraume Zeit mehr Aufmerksamkeit – und diese darf ich ihnen dank Sprechberuf auch schenken. Meine Ansprüche an mich selbst sind – wie bei vielen Menschen – erfahrungsgemäß immer sehr hoch – oft sogar zu hoch. Unter dem Motto „es geht schon irgendwie“ ging es auch ziemlich lange gut. Aber jetzt ist es an der Zeit zu erkennen, dass es so nicht mehr weitergeht. Zu viel ist zu viel – und weniger ist Gott sei Dank nicht mehr, sondern einfach weniger und das ist gut so. Man darf die Hilferufe des Körpers gerne ernst nehmen – diese Signale sind eine tolle Funktion und schützen uns vor Schlimmerem.

So möchte ich mich die nächsten Monate mehr aufs Schreiben konzentrieren – sei es hier oder für andere neue Projekte. Zudem freue ich mich auf mehr Zeit für andere – und wirklich wichtige Dinge und Menschen in meinem Leben.

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